1. Etappe
Vierte Etappe: Unteriberg - Pragelpass (17. Juli)
Das Aufstehen geht schon besser, die Füsse sind noch ziemlich lädiert, auch Ursula hat einen Mittelfuss, der sich seit dem ersten Tag schmerzend bemerkbar macht. Einzig Stefan scheint keine Bresten zu haben, was wir fast neidisch anerkennen.
Wir verlassen das Rösslipost mit Wehmut, waren wir hier doch sehr verwöhnt worden.
Es geht gleich steil bergauf, schwitzen den guten Wein vom Vortag gleich i der ersten Stunde raus. Weiter ober kommen wir auf eine Alpstrasse, wo es weniger steil weiter geht. Ein erster Sattel die Tieräderenegg, zeigt den weiteren Verlauf. In Richtung Biet zur Wannenhöchi, erreichen wir 1834m.
Das Wetter ist überzogen von Wolken, wir hoffen dass es noch weiter hält, denn jetzt geht es wieder ziemlich hinunter auf etwa 1400m.
Der Abstieg ist sehr steil und die weissrotweissen Markierungen wirken eher höhnisch, weil der Weg kein Weg ist, sondern durch das nasse Halbjahr ein Matsch von Gras- und Erdhalden. Das Vieh scheint mir zu früh hier herauf getrieben zu sein, denn ihre Spuren vertiefen den Erdsumpf noch viel mehr. Mühsam mit unseren schweren Säcken, verlieren wir an Höhe, und ärgern uns über die verwirrlichen Markierungen, die uns manchmal willkürlich hin und her jagen im steilen Hang.
Zuhinterst im Sihltal erholen wir uns erstmal vom bstieg, um dann wieder zum Sihlseeli und Saaspass 1896m aufzusteigen. Dieser Weg ist wieder sehr gut zu laufen. Der Abstieg danach ins Klöntal gleicht wieder eher dem Vorherigen. Mit dem Unterschied, dass es noch steiler und felsiger ist, und weiter unten wieder die zertrampelten Pfade durch das Vieh fast unbegehbar. Müde steigen wir die letzten drei Kilometer zum Pragelpass auf, flacher steigend, aber eben schon ziemlich uf de Schnore.
In der Alpwirtschaft Pragel beziehen wir das Massenlager, neben einer kleinen Horde Kinder der Betreiberfamilie und ihren Besuchern. Es schmeckt nach Alp, bis in den hintersten Ecken. Ein Österreicher hat schon den Platz am Fenster bezogen, schläft mit Kopf am geöffneten Fenster…
War eher ein Murmelitag…
