1. Etappe
Zehnte Etappe: Cunter (Savognin) - Preda (23. Juli)
Die Königsetappe beginnt nicht königlich – eigentlich gäbe es ja erst ab halb neun Morgenessen, aber die Serviertochter und auch die stellvertretende Chefin versichern, dass wir um sieben essen können. Aber um sieben ist alles zu, auch ein weiteres Pärchen will um diese Zeit Morgenessen. Als um 7.15 immer noch niemand vom Personal erscheint, schreibe ich ein Zettel, die Schlüssel legen
wir dazu und machen uns etwas ärgerlich und leerem Magen auf den Weg.
Auch nach Cunter, oberhalb Savognin, hat es einen Weg der keiner mehr ist, und wir mühen uns durchs Unterholz, bis wir den bestehenden erreicht haben, dafür haben wir keine unnötigen Schlaufen gemacht.
Am Hang entlang geht es in die Höhe, über Tinizong vorbei schwenken wir langsam ins Val d’Err. Ab Castelas, einer Häuseransammlung und Alp, kommen wir aus dem Wald, die Blumenpracht beidseits des Weges ist grandios und farbig, viele Feuerlilien schmücken die Hänge, so dass wir nicht mal die Türkenbundlilien sehen, erst später auf den Fotos.
Bis hinauf nach Pensa gibt es den Wanderbus, entsprechend viele Wanderspazierer hat es bei der Alp Viglia. Hier zweigen wir in Richtung Piz Ela, wo wir wieder ziemlich allein sind. Erst später beim Lai Grond, nach sehr steilem Aufstieg, kommen uns einige Leute entgegen, vom Pass Ela.
Eine letzte Sonnenpause bei einem Schneefeld beim See, dann geht es weiter. Nun habe ich eine Krise, und knapp unterhalb des Fuorcla Tschitta, muss ich mehrmals anhalten, wegen Bauchkrämpfen. Inzwischen türmen sich wieder einmal Gewitterwolken.
Kein Aufenthalt auf dem höchsten Punkt unserer Expedition, Regenschutz und Rucksackschutz montieren, und ab geht’s hinunter ins Val Malix. Der Regen wird stärker und anhaltend. Endlich in Nax unten stehen wir kurz unter, um bald die letzte Viertelstunde zum Hotel Preda Kulm zu bewältigen.
Dort genehmigen wir uns erstmal etwas zu Trinken, bevor wir die Zimmer beziehen. Ruedi kennt die Chefin von seiner Alpzeit her. Es hat ihn sehr hierhin gezogen…
Später treffen auch die Liebsten unserer zwei verrückten Wanderer ein, und wir geniessen den kurzen Abend, um bald in die Federn zu fallen, um genug erholt zu sein für die finale Etappe!







