Sieben Wanderungen bis zum Start (vom 14. bis 24. Juli 2013).

Wissen Sie, wie lange man heutzutage mit dem Auto von Wohlen nach Pontresina zum fahren hat? Noch 2 Std. 40 Min. bei zulässigem Tempo und ohne Verkehr! Seit die Westumfahrung durch den Üetliberg offen ist, sparen wir von uns aus ca. 20 min. in diese Richtung!

Jetzt denken Sie wohl: „na und – was soll dies weltbewegend sein?“ Natürlich nichts – vor allem, wenn wir unsere Wohlstandsentwicklung als Selbstverständlich betrachten – denken wir nicht darüber nach, wie wir immer schneller und oberflächlicher durch die Gegend leben.
Ausser wir stehen im Stau…

Anlässlich einer Wanderung auf meinen „Stammberg“ die Rigi, kam mir eben dieser Gedanke zu der Fahrzeit nach Pontresina. Das Oberengadin ist für uns eine Gegend, wo wir immer sehr gerne hinfahren, vor allem zum Langlaufen und natürlich auch zum Wandern.
Tolle Freunde haben wir dort oben kennen und schätzen gelernt. So fühlen wir uns dort sehr wohl – schon fast wie eine zweite Heimat!

Um zurückzukommen auf die Rigi – und der Gedanke des Weges – ich überlegte, wie lange man zu Fuss hätte, und stellte mir sogleich vor , welche Gegenden durchquert würden… Kaum zu Hause plante ich die direktest mögliche Wanderstrecke, die nicht zu schwierig ist. Nun steht das Projekt als „Expedition – in die Ferien wandern“ in 11 Tagesetappen!

Weil wir schon ein paar Wanderwochen mit anderen Leuten zusammen geleitet haben, wollen wir auch diese „Expedition“ halböffentlich machen.

Sonntag, 30. Juni 2013

Weil der Unwetterregen vom ersten Juniwochende eine Tour in den Alpen verunmöglichte, lag „nur“ der Hasenberg drin, als kleine Entschädigung. Sind wir uns bewusst, dass wir hier in der Schweiz grosses Glück hatten, währenddessen in unseren nördlichen und östlichen Nachbarländern, das Wasser in Fluten, ganze Städte und Regionen unter Wasser setzte – und noch immer sind jetzt die Unterläufe der Ströme daran zu überlaufen. Diese spezielle Wetterlage von letzter Woche hat vielen Menschen um ihr Hab und Gut gebracht. Schäden an Flora und Fauna ist noch nicht einmal angedacht.

Unter diesem Aspekt haben wir die verschobene Stanserhorn-Tour auf den Samstag 8. Juni speziell genossen, mit Respekt und Demut! Bei schönstem Bergsommerwetter durften wir von Stans aus den steilen ZickZackweg unter die Füsse nehmen. Erstmals schwitzten wir nur schon vom Anblick des steilen Weges.
Es ist schon kaum zu glauben, dass bis letzten Sonntag, noch fast Winter herrschte in den Bergen! Und nun fühlt man förmlich, wie die Flora mit Höchstgeschwindigkeit ihre Farbenpracht in die Sonne wachsen lässt, damit die Fauna die verlorene Frühlingszeit aufholen kann.
In 4 h standen wir auf dem Gipfel des Stanserhorn. Viele Menschen haben sich zu Fuss, mehrheitlich mit der Cabriobahn auf den tollen Aussichtspunkt aufgemacht.

19. Mai 2013

Schon bald nach Aarau an der Aare entlang, kam das von oben, dessen wir gewohnt sind. Beim Rupperswiler Kraftwerk suchten wir für eine Pause ein Dach beim Fischerverein. Bald danach versorgten wir den Schirm wieder. In Wildegg kurz vor Halbzeit der Tour genehmigten wir uns ein feiner Espresso.
Mittagsrast hielten wir auf der renaturierten Bünz im Kiesbett. Dort wo sich einst die Bünz sein eigenes Bett suchte, und den Menschen zeigte, dass sich die Natur das zurückholt, wenn der Mensch nur für sich schaut.
An der Bünz entlang kam die Sonne immer mehr hervor, und wir zogen Schicht um Schicht Kleider ab. Der Föhn drückte bis genau soweit, wie einst der Bünztalgletscher am weitesten vorrückte, bis nach Othmarsingen.
Ein zügiger Marsch nach 4.20 (ohne Pausen) endete in Wohlen.

05. Mai 2013

Der letzte Tag des ersten halben Jahres – und er entspricht etwa dem Wetter des bisherigen 2013! Wir sind im Früh-Nebel abgefahren und weil Petrus wusste, wo wir hin wollten,
hatte es genau im Hochybrig noch die letzte Regenzelle der Schweiz!
Wir starteten in Weglosen, Talstation der Winterdestination Hoch-Ybrig, kaum zu glauben, aber es hatte neben dem Parkhaus einen „blauen“ Wegweiser. Mein Schützlinge wunderten sich, sie wussten, was blau bedeutet, und kamen prompt ins Schnaufen, als es nach fünf Minuten nur noch fast überhängend hinauf ging. Ein „Treppenweg“ über fast 500 hundert Höhenmeter, mit Querung eines Wasserfalls, der uns ziemlich duschte, weil soviel Wasser kam, dass er über den Weg spritzte.
Der Druesberghüttenchef bestätigte, dass es möglich sei zum Gipfel, aber die Ueberschreitung sei nicht zu empfehlen. Also wagten wir uns weiter in die Wolken, wobei es wenigstens vom Himmel kein Nass mehr kam, dafür nutzte das Wasser im vollgesogenen Boden alle Wege als Bachbett.
Ab etwa 1800m steigen wir meist auf Schneefeldern hoch. Auf dem Gipfel des Druesbergs hätten wir eine grandiose Aussicht, aber wir sind es uns gewohnt, bescheiden mit dem Gegebenen zufrieden zu sein. Als wir den Magen gestärkt und wir den Gipfel wieder verliessen, riss der Himmel endlich auf, wenigstens auf die Hochybrigseite. Das Muothatal war uns immer noch verschlossen.
Zum Abschluss unserer Vorbereitungstouren, lernten die Schützlinge das Abfahren der Schneefelder mit den Bergschuhen. Anfangs zögerlich, dann immer sicherer, rutschten wir in die tiefe herunter.
Ein spannender und erlebnisreicher Tag lässt uns freudig auf den Start unserer Expedition warten. Alle sind fit und guter Dinge. Jetzt hoffen wir, dass Petrus so ziemlich alles ausgeregnet hat…

16. Juni 2013

Es ist die Tour am weitesten weg – scheint es, wenn wir auf der Autobahn über Thun nach Innereriz fahren, ist es eine Fahrt zu „Fuchs und Hase“!
Von Innereriz aus sind wir schon bald steil aufgestiegen, hinauf durch die Chrinne zum Hohgant west. Wir haben uns von den Schneewächten auf dem Weg zum eigentlichen Gipfel,
überzeugen lassen, dass wir die Route anpassten. Ein sonniges Wetter mit vorüberziehenden Wolkenbastionen ermöglichten und eine herrliche Sicht auf die Berner Hochalpen.
Der lange Winter und nasse Frühling spürten wir auf dem Weg hinunter, sobald es eine flach Zone oder Mulde hatte, matschte es und in der Baumzone war das dichte Wurzelwerk sehr glitschig.
Die Tour ist sehr empfehlenswert, nach 6 std. waren wir wieder unten in Innereriz. Über den Schallenberg, durchs Entlebuch und quer über Sursee, Beromünster war die Heimfahrt ein Genuss, während das Radio ständig Verkehrsmeldungen von stockenden und stauenden Autobahnen vermeldeldete…

08. Juni 2013

Endlich ein Sonntag ohne Regen! Um halb acht wanderten wir los, von Vitznau aus hinauf an Hinterbergen vorbei, bis zur Gletti, wo wir schon viel Höhe erreicht haben. Wir in der Sonne angekommen, sehen die vielen Wolken über dem Vierwaldstättersee und an den Bergen entlang. Trotzdem ein wunderbarer Tag zum wandern!
Auf dem ersten Teil des Weges haben wir niemand angetroffen, auf den bekannten Wegen über Unterstetten, First und Stafel sind wir den üblichen Touristen aus aller Welt begegnet.
Leider ist Rigi-Kulm dick eingenebelt, unser Picknick konnten wir inkognito ohne Sicht, ganz nahe dem Kulmhotel zu Gemüte führen.
Zum Dessert sind wir mit der Bahn wieder hinunter gefahren. In vierzig Min. Fahrzeit erlebten wir die Vegetation von Winter zu üppigem Frühling, von Kälte in die Wärme.
Eine sehr lohnende Route, von Vitznau aus auf die Rigi!

21. April 2013

Kurz war doch die Freude über den plötzlichen Frühling, der schon beinahe sommerliche Wärme annahm! Für die Hallwilersee-umrundung, durften wir wieder die gewohnte Stimmung des nasskalten Winters „geniessen“ Trotz dem nieseligen Nebelwetter war es ein Genuss in der Ruhe des Elementes Wasser. Und wir waren nicht allein – Etliche Leute wagten sich trotzdem an und um den See. Einige dachten wohl nicht daran, dass das Nass sich über die Wege in grossen Pfützen legte,
Und das Schuhwerk für diesen Sonntagsspaziergang am See, eher Stiefel sein sollten, oder eben wie wir, mit festen Wanderschuhen.
…die Gewissheit steigt – es kann nur besser werden – das Wetter!

07. April 2013

Die Aussicht mit Weitsicht war wirklich nur ein PR-Gag der Visitenkarte des Restaurantes Albishorn.
Auf der ganzen Wanderung begleitete uns eine zügige Bise, die uns dafür in rassigem Tempo zum höchsten Punkt der Wanderung brachte.
Links der Zürichsee, rechts das Reusstal – hoffen wir auf den Frühling, mit besseren Aussichten.