Auf unserer Wanderexpedition durch unsere Gelenke, reisen wir zum Knie, wo die Charakterentsprechung des Menschen sichtbar wird.

Nach der Einführung zu dieser Expedition, haben wir uns auf den Weg gemacht, vom Sprunggelenk als Start. Nun haben wir viele Möglichkeiten, welche Route wir nehmen. Dem Verlauf der Achillessehne entlang, wo es bald breiter wird zum Wadenmuskel. Da kommt uns der Blasenmeridian entgegen. Übrigens etwa in der Mitte auf dieser Strecke von der Ferse bis zur Kniekehle, hat es einen wunderbaren Punkt, wo wir „Pause“ machen können, und drücken mal so kräftig mit dem Daumen rein – kann sehr schmerzhaft sein, weil der doppelköpfige Waden- und der darunterliegende Soleus ziemlich verspannt und/oder verkürzt sind. Wir machen solange „Pause“, bis der Schmerz wie von selbst verschwindet – danach läuft die Energie (Verkehr) wieder besser und die Muskulatur ist etwas gelockert.

Natürlich können wir auch andere Wege zum Knie benutzen. Zwei Varianten kann ich noch empfehlen: am äusseren Schienbeinrand entlang hinauf, oder am inneren Rand, Vorderseite des Unterschenkels entlang. Schieben wir die Finger kräftig an der Kante entlang, kann es auch schmerzhaft sein, vor allem, wenn diese Routen sehr holprig sind. Hier hat es dann zu viele „Wegelagerer“ aus anderen Regionen, die nicht weiterkommen. Wenn man diese „Wegelagerer“ auffordert weiter zu gehen, indem wir kräftig der Kante entlang massieren, wirkt es auch, wie schon angesprochen, wie ein Netzwerk, reflektorisch positiv auf Hüfte und Lendenbereich. Auch hier fliesst danach der Verkehr (Energie) besser – und die „oberen Städte“ werden durch den lösenden Stau entlastet.

Es ist übrigens die zweitlängste Strecke, die wir heute bewältigen, vom Fuss zum Knie – von den Routen zu allen Gelenken.

Kommen wir in der „Stadt „Knie“ an, können wir je nach Mensch, die unterschiedlichsten und vielfältigsten Eindrücke erhalten. Denn das Knie repräsentiert am klarsten den Charakter des jeweiligen Menschen. Wir kommen noch darauf, erst sehen wir uns das Knie mal an. Da kommen von unten das Schien- und das kleinere Wadenbein, und treffen auf den grössten Knochen, den Oberschenkel. Dazwischen hat es die beiden Menisken (Bandscheiben) als Federung, zwei Kreuzbänder und einige Seitenbänder, innen und aussen, die dafür sorgen, dass das Gelenk nicht voneinander rutscht. Kennen wir gut von vielen Sportverletzungen.

Für ein gut funktionierendes Knie, sollten die Bänder satt verlaufen und die umliegenden Muskeln nicht verspannt, verkürzt oder einseitig belastet sein. Lassen wir die Sportverletzungen beiseite und haben Knieprobleme, die wir beispielsweise als chronisch bezeichnen, sehen wir in der Dorn-Therapie genauer auf die Bänder, bzw. ob das Gelenk „Spiel“ hat, zu locker ist. Sind die Bänder zu locker, können die Knochen, die aufeinander kommen, verschieben und so an den Meniskenränder schaben und sie einreissen. Auch andere Schmerzen, wie unterhalb der Kniescheibe, deuten darauf hin, dass entweder das Knie zuviel Spiel hat, oder aber auch weiter oben, der Oberschenkelkopf in der Hüftpfanne.

Bänder können sich auf die richtige Länge regenerieren, wenn wir ihnen die Möglichkeit geben! Und dies können wir mit der Knie-übung aus der Dorn-Therapie erreichen. Natürlich auch wirklich nur dann, wenn ihr diese Übung immer wieder selber macht – wie das täglich dreifache Zähneputzen!

Was hat das Knie mit dem Charakter zu tun? Ganz einfach! Denkt an die vielen Redewendungen über das Knie: „weiche Knie bekommen“, „jemanden in die Knie zwingen“, „jemanden übers Knie legen“, „sich ins Knie schiessen“, „vor jemandem auf die Knie gehen“, „knietief in Arbeit stecken“, „etwas übers Knie brechen“, „sich in etwas hineinknien“ usw. Diese Redewendungen können sehr klar interpretiert werden. Wenn wir genauer hinschauen, was sich als erstes bewegt und wohin, wenn wir die Entscheidung getroffen haben uns zu bewegen – was entdecken wir dann? Machen wir einen Schritt vorwärts, oder auch zurück – hebt sich das Knie als erstes an und ist immer zuvorderst. Simpel gezeigt: stehen wir dicht vor einer Wand, und entscheiden trotzdem durch die Wand gehen zu wollen – wer schlägt zu aller erst gegen die Wand? Ja – das Knie – es repräsentiert die erste Ausführung in der Bewegung – und muss quasi als Erste den „Grind“ hinhalten, für eventuelle absurde Entscheidungen. Ein gutes Knie kann aber auch gut abfedern, kann gut hochsteigen und auch hinunter. Ist es beweglich, sind wir flexibel – wir können die (Karriere)Leiter hochsteigen, können aber auch hinknien und demütig sein, und wenn es sein muss auch knietief arbeiten. Wir können nach vorne, hinauf und nach unten. Je länger ihr das könnt, umso mehr Ausdauer habt ihr und seit flexibel, denn ihr könnt in jede Richtung ausweichen. Fällt es schwer, das Knie zu beugen, deutet es auf eine gewisse Starrheit hin. Das kann auf ein sehr starkes und stolzes Ego hindeuten – „Angst haben die Freiheit zu verlieren“. Ein leicht beugsames Knie ist ein Zeichen für Bescheidenheit und Flexibilität, und zeigt dass ihr leicht auf eure innere Stimme hört. Unbewegliche und „zu schwache“ Knie zum beugen, heisst im Geist unbeweglich, zu stolz, zu geprägt von Klischees, und darum zu schwach sich den Veränderungen in seiner Umgebung zu stellen.

Welche Beschwerden wir auch immer an den Knien erleben, sollten wir uns fragen, gegenüber wem oder was wir den Eindruck haben, aufgeben zu müssen? Das kann eine Autorität in der Aussenwelt sein. Es kann aber auch ganz einfach das Leben sein, an dem wir zu schwer zu tragen glauben. Wir verfallen unter dem Gewicht der Verantwortung und unsere Knie wollen „nachgeben“. Jacques Martel

Es wäre angebracht, bei geschwächten, bewegungseingeschränkten Knien, zu sehen an was es liegen könnte. Die körperliche Einschränkung allein ist es sicher nicht nur. Natürlich deutet eine physische Einschränkung des Knies auch darauf hin, dass an anderen Regionen im Zusammenhang etwas im Argen liegt. Sehen wir es wie am Fussgelenk, es ziehen die sechs erwähnten Meridiane vorbei. Nervenbahnen, die das Knie verbinden mit dem Hirn, treten bei den Lendenwirbeln aus der Wirbelsäule, werden im Sammelkanal des Ischias, durch das Gesäss geführt. Da kann unterwegs einiges „schief laufen“ – mit Staus und Leere des Verkehrs (Energie). Umliegende Muskeln sind verspannt, verkürzt und geschwächt durch einseitige Gewohnheits- oder Fehlhaltung – und stören den Verkehr (Energiefluss). Der 3. Lendenwirbel ist auch der „Kniewirbel“. Auch der hat seine eigenen Charaktereigenschaften, welche sich im mentalen, energetischen und physischen Bereich auswirken können. Unter diesen Aspekten können mit der Dorn-Therapie alle diese Probleme angegangen werden. Sollte sich heraus stellen, dass es tatsächlich auch noch viel mit dem jeweiligen Charakter des Menschen zu tun hat – wird wahrscheinlich ein Mensch mit „starrem“ Knie, grosse Überzeugungsarbeit der Umgebung und der Therapeuten brauchen, bis er in „Bewegung“ kommt…

Natürlich gäbe es noch soviel über das schöne Knie zu berichten und zu erzählen. Da ja auch wieder jedes Knie anders schön aussieht, ist es immer wieder interessant, jedes Knie für sich anzuschauen – und zu entdecken, was sich charakterlich dahinter zu erfahren gibt!

Wir wollen uns weiter auf die Reise machen – denn die längste Strecke zum nächsten Gelenk steht an, und da wollen wir uns erst ausruhen.

In der nächsten Etappe erreichen wir so etwas ähnliches wie eine Grossstadt mit Agglomerationen und dichten Verkehrsnetzen. Da brauchen wir mehr Zeit dafür – ihr könnt euch schon darauf freuen…

Bevor wir da ankommen, noch einen Hinweis:

Am Besten ist es, die ganze Expedition selbst zu erfahren, an den beiden Kursen, die ich über die Dorn-Therapie als Selbsthilfe, gebe:

https://alt.human-harmonie.ch/veranstaltungen-events-kurse-workshops/

Dies war also das Knie – die 2. Etappe. Wenn es Euch Spass macht und ihr wissen wollt, wie es weiter geht, dann lest im nächsten Blog:

Hüftgelenk, Kreuzbein, Steissbein

Es hat mich gefreut, euch mitzunehmen auf eine spannende Reise durch unsere Gelenke, besten Dank für eure Begleitung!

Quellenangabe:

Die ganzheitliche Methode Dorn, Dieter Dorn, Integral Verlag, ISBN 978-3-7787-9184-4

Die Dorn-Therapie, Helmuth Koch, Hildegard Steinhauser, ISBN 978-3-929338-40-9

Manuelle Schmerztherapie MST, Script Bodyfeet, Felix Zobrist

Mein Körper Barometer der Seele, Jacques Martel, ISBN 978-3-86731-097-0

Qi Gong – der chinesische Weg für ein gesundes, langes Leben, Qingshan Liu, ISBN 978-3-8963-1414-7

„Fast alles ist möglich“ Dr.med. Michael Graulich, ISBN 3-9806780-08

„Wunder dauern etwas länger“ Dr.med. Michael Graulich, ISBN 3-98-06-780-40

Heilen mit kosmischen Symbolen, Diethard Stelzl, Schirner Verlag, ISBN 978-3-89767-178-2

Spirituelles Heilen Band 1, Diethard Stelzl, Schirner Verlag, ISBN 978-3-8434-1092-2